Gustav und Anna saßen dieses Mal an einem großen Tisch im Büro. Vor ihnen lag ein Stapel von Berichten und Strategieplänen. Anna starrte auf die Papiere, während Gustav geduldig auf ihre Gedanken wartete.
„Ich habe gerade eine neue Strategie für unser Vertriebsteam entwickelt“, begann Anna. „Aber irgendetwas fühlt sich nicht richtig an. Es ist, als ob die Strategie gut klingt, aber...“
„Aber was?“, fragte Gustav und beobachtete sie neugierig.
„Ich frage mich, ob das Team das wirklich umsetzen kann. Es gibt so viele alte Strukturen, die noch in Kraft sind. Vielleicht hindern uns diese daran, das Neue wirklich zu leben.“
Gustav nickte weise. „Ah, du hast den Kern des Problems erfasst. Eine Strategie allein reicht nicht aus. Wenn die Strukturen, die darunter liegen, nicht angepasst werden, hat sie keine Chance, erfolgreich zu sein.“
Anna runzelte die Stirn. „Strukturen wie was?“
„Berichtswege, Anreizsysteme, Technologielösungen, Entscheidungsprozesse – all das“, erklärte Gustav. „Wenn du die Strukturen nicht auf die Strategie abstimmst, sabotierst du sie, ohne es zu merken.“
„Das ergibt Sinn“, sagte Anna nachdenklich. „Aber warum ist es so schwer, das zu sehen?“
„Weil viele denken, die Strategie allein macht den Unterschied“, schnurrte Gustav. „Aber ohne die richtigen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Art, wie Leistung belohnt wird, wird das Team wenig Motivation haben, den neuen Weg zu gehen.“
„Du meinst also, ich muss auch das Belohnungssystem überdenken?“
„Ganz genau“, sagte Gustav. „Was belohnt wird, wird auch getan. Wenn du möchtest, dass dein Team die neue Strategie umsetzt, musst du sicherstellen, dass die Belohnungen und Anreize damit übereinstimmen. Es ist ein grundlegendes Gesetz in der Führung.“
Anna lehnte sich zurück, die Erkenntnis langsam sickernd. „Also, bevor ich die Strategie ins Rollen bringe, sollte ich wirklich alles durchdenken – von den Prozessen über die Anreize bis hin zu den Kommunikationswegen.“
„Ja“, bestätigte Gustav. „Denn du bekommst immer das, was du belohnst. Wenn du willst, dass sich etwas ändert, musst du sicherstellen, dass die Struktur dahinter es unterstützt.“
Mit einem entschlossenen Nicken nahm Anna einen Stift zur Hand. „Danke, Gustav. Du hast mir gerade gezeigt, dass Strategie und Struktur Hand in Hand gehen müssen.“
Gustav schnurrte zufrieden. „Es sind oft die unsichtbaren Bausteine, die den größten Unterschied machen.“
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