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AutorenbildJens Alsleben Stark im Sturm

Eine Entscheidung mit Verantwortung

Anna beobachtete, wie die Mitglieder ihres Teams zusammenkamen, um die Entscheidung zu treffen, wer die neue Abteilungsleitung übernehmen sollte. Viele waren begeistert von der Möglichkeit, sich um die Position zu bewerben, doch Anna hatte ihre Zweifel.


„Es ist eine große Verantwortung“, sagte sie nachdenklich und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Es geht nicht nur um den Titel oder das höhere Gehalt. Es geht darum, für das Team einzustehen, Entscheidungen zu treffen, die manchmal unpopulär sind, und vor allem, die Last der Verantwortung zu tragen.“


Einige ihrer Kolleg*innen schauten auf. „Aber es ist doch eine Chance, oder?“, fragte ein junger Kollege, der offensichtlich von der Vorstellung des Titels und der Beförderung begeistert war.


Anna nickte langsam. „Es ist definitiv eine Chance. Aber man muss sich fragen, ob man bereit ist, alles zu geben. Nicht jeder will sich der Herausforderung stellen, andere zu coachen, strategisch zu denken und Entscheidungen zu treffen, die das Leben und die Arbeit anderer beeinflussen.“


Eine Weile herrschte Stille, bis Gustav, der schon länger in der Firma war, das Wort ergriff. „Viele sehen nur die Vorteile – den Status, den Einfluss, das Gehalt. Aber was oft übersehen wird, sind die Verpflichtungen. Wer die Verantwortung übernimmt, trägt die Erfolge und auch die Misserfolge des Teams auf seinen Schultern. Man muss sich die Frage stellen, ob man wirklich bereit ist, das zu leisten.“


Einige nickten nachdenklich. Anna fuhr fort: „Gute Führungskräfte haben sich schon lange bevor sie den Titel erhalten, darauf vorbereitet. Sie arbeiten kontinuierlich an ihren Fähigkeiten, hören zu und lernen. Sie übernehmen Verantwortung, auch wenn es noch nicht offiziell von ihnen verlangt wird.“


Der junge Kollege schaute etwas verunsichert, doch dann meinte er leise: „Also sollte ich mir gut überlegen, ob ich mich wirklich bewerben will?“


Gustav lächelte und antwortete: „Genau. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Führung nicht nur ein Job ist – es ist eine Verpflichtung. Wenn du dich darauf einlässt, musst du bereit sein, alle Aspekte anzunehmen, nicht nur die guten.“


Anna nickte zustimmend. „Man sollte nicht nur nach dem Titel streben. Es ist besser, zuerst zu überlegen, ob man bereit ist, die Verantwortung zu tragen, bevor man sich in eine Rolle drängen lässt, die mehr verlangt, als man zu geben bereit ist.“


Der Raum füllte sich mit einem nachdenklichen Schweigen.


 

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